5. Oldimerfest

OLDTIMERFANS DREHTEN DIE UHR UM ÃœBER 100 JAHRE ZURÃœCK

Große Ausstellung des GTLF Fan-Clubs vom 27.05.- 29.05.2005 - Liebhaber alter Löschfahrzeuge, Motorräder und Traktoren kamen

Zigtausende Jahre von Automobil-, Motorrad- und Traktorgeschichte war präsent beim 5. Oldtimerfest des GTLF-Fan Clubs. Ãœber 200 historische Fahrzeugraritäten glänzten bei strahlendem Sonnenschein nur so um die Wette. Es war die mit Abstand größte Fahrzeugschau des Vereins, der die immensen organisatorischen Herausforderungen dieser Veranstaltung exzellent meisterte. Gemeinsam war allen Vehikeln, dass sie nicht nur als Ausstellungsstücke herausgeputzt, sondern auch noch funktionstüchtig waren. Selbst Gäste aus der Friedberger Partnerstadt Bishop’s Stortford hatten den Weg nach Dorn-Assenheim gefunden und genossen gleich eine große Prise vom Sound der alten Zeit: Denn als Fahrzeugkonvoi tuckerten, dampften und ratterten die Oldtimer erst einmal werbeträchtig durch die Straßen. 

„Sie sind das teuerste Spielzeug, welches sich große Jungs gönnen können“, meinte Karl Heinz Sauer, der gleich 7 chromblitzende PS-Dinos zu neuem Leben erweckte. Mit dabei war ein Adenauer. Den 160 PS Mercedes, benannt nach der Vorliebe des ehemaligen Bundeskanzlers für die Ende der 50er produzierten Gefährte, ergatterte er 1990 aus den USA. Zerlegt und Schraube für Schraube wieder zusammengesetzt entstand innerhalb von 4 ½ Jahren wieder ein nagelneues Fahrzeug in Perfektion. Nostalgie weckten auch die farbenfrohen BMW-Isettas. „Für uns waren sie fahrbarer Untersatz mit einem Dach über dem Kopf plus Heizung“, schwärmten Besucher von den liebevoll als Knutschkugeln bezeichneten Vierrädern. 

Vor dem Präsentieren steht das Restaurieren,  denn trotz glänzenden Outfits vergammeln viele  Oldtimermodelle meist irgendwo in Scheunen, werden für einen Obolus erworben und dann liebevoll restauriert. Hiervon konnte auch die Weckesheimer Feuerwehr erzählen, die zwei Methusalems mitbrachte, darunter das älteste Exponat der Ausstellung: Eine Pferdehandpumpenspritze von 1890, bei der der Wasserbehälter von Hand nachgefüllt werden musste, wenn nicht zufällig ein Fluss in der Nähe war. Gegenüber hatte sich die Feuerwehr aus Stierstadt positioniert. Siebzehn, zum teil seltene Pumpen aus allen Teilen Deutschlands nennen sie ihr eigen, einige davon nicht im traditionellen rot, sondern dunkelgrün lackiert. Des Rätsels Lösung: 1933 endete die kommunale Eigenständigkeit der Wehren, sie wurden der Polizei untergliedert.

 Anders als bei Pkws oder Traktoren beginnt bei den motorisierten historischen Feuerwehrfahrzeugen eine teilweise mühevolle und langwierige Folgearbeit: die Komplettierung der feuerwehrtechnischen Beladung.  Borgwards wie der B 2000 - Mannschaftstransporter aus Stammheim oder ein Opel Blitz, Baujahr 1939 waren Zeugen dieser Zeit. Ob hoch hinaus mit Drehleiter oder nach vorn mit Wasserwerfer: Die großen roten Gefährte wie auch das Dorn-Assenheimer Großtanklöschfahrzeug wecken bei jung und alt Faszination und Nostalgie zugleich.  

Kult-kult-kult kult, so klingt ein Lanz Glühkopf-Bulldog. Und Kult sind sie schon lange, die urigen Schlepper. Dafür ist nicht nur das einprägsame Klangbild der großvolumigen Einzylinder-Zweitaktmotoren verantwortlich, die mittels Lötlampe und auf die Kurbelwelle gestecktem Lenkrad zum Leben erweckt werden wollen. Heute antiquiert klingende Fabrikate wie Normag, Fahr und Porsche ließen keinen Hightech vermuten, doch dafür kommentierten die Aussteller die Technik der 40er und 50er Jahren detailliert und für jeden verständlich. 

Die Motorradaussteller kamen kaum zum Durchatmen, denn bei fast hundert historischen Modellen war das Gedränge groß. Allen Voran Organisator Friedel Liedke, der selbst 12 Maschinen mitbrachte. Mit  Ardie und Zündapp war die Creme de la Creme vom A bis Z vertreten. Zweitaktige DKWs uns die ersten NSU Modelle verkörperten den Ideenreichtum der 20er und 30 Jahre. Ein erster Schritt war die Entwicklung der Motorfahrräder, von denen die 1933er NSU Motorsulm Blicke auf sich zog. Für 198 Mark in Grundausstattung war das Gefährt allerdings keine kleine Investition. Und wen die Magie Motorrad einmal gepackt hatte, der wurde von ihr auch nicht mehr verlassen, denn für die Aussteller fällt der Erwerb ihres ersten Gefährts in eine Zeit, in der das Motorrad das Fahrzeug überhaupt war. Noch heute sind sie unterwegs. Tüftler ersten Ranges wie die Freunde des Motorradoldtimerclubs oder Helmut Diemer, der seine erste Münch Horex mit 16 Jahren erwarb uns sie zur Rennmaschine umbaute. Noch heute mit 64 Jahren ist er bei Oldtimerevents auf legendären Rennstrecken wie dem Sachsenring oder in Spa dabei.

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