Dorf Olympiade 2003

Mit Bierkästenstapeln und Trockenskirennen zum Titel gestürmt

Sport und Gaudi bei der Dorfolympiade des Sportvereins -- Ski Club hatte nach sieben Disziplinen die Nase vorn

Reichelsheim - Dorn-Assenheim. (hh.)   Wenige Wochen nach dem aus für  Rhein-Main 2012 packte die Besucher rund um Sportlerheim und Fußballplatz ein ganz anderes Olympiafieber. Denn hier fand unter der Regie des örtlichen Turn- und Sportvereins nach 14 Jahren Pause wieder eine Dorfolympiade statt. Acht Teams hatten gemeldet und vier Stunden Spiel, Spaß, Sport und Spannung hatte der Ski Club vor den Kerbburschen und Kirchweihmädels sowie der Truppe des Gesangvereins die meisten Punkte gesammelt. Mit von der Partie waren noch zwei Mannschaften des Gastgebers, Freiwillige Feuerwehr, GTLF-Fan Club und der Musikverein "Harmonie".

Sieben Spiele hatte das Organisationsteam um die Vereinsvorsitzende Ruth Schütz ausgetüftelt, die von den jeweils sechs Teamteilnehmern Köpfchen, Geschicklichkeit, Ausdauer und auch Kraft abverlangten. So erfuhr mancher beim Quiz erstmals, daß die heimische Pfarrkirche 35 Fenster hat oder der Dorfbrunnen aus dem Jahr 1733 stammt. Bei strahlendem Sommerwetter kommentierte "Stadionsprecher" Norbert Petri danach das Geschehen auf dem Parcours. Dort mußte zunächst ein Fahrrad möglichst langsam und ohne anzuhalten über eine gewisse Distanz bewegt werden, während kurz darauf das Torwandschießen a la Sportstudio einiges an Präzision forderte. Allerdings war das Tor ein Eishockeygehäuse und verlangte die gleiche Geschicklichkeit von den Dorfolympioniken wie das Balancieren eines Tischtennisballs per Löffel im Mund über einen Hindernisparcours. Weit mehr konzentrierten sich die Augen der Zuschauer allerdings auf die Station "Bierkastenstapeln". Denn 32 dieser Exemplare sollten waagerecht in einem Meter Höhe Kasten für Kasten aneinandergereiht werden, ohne daß der Mannschaft die Puste ausging und das ganze Werk zum Einsturz kam. Immerhin sechs Mannschaften schafften diese Herausforderung unter den Schlachtrufen der Vereins- und Olympiafans.

Naß wurde es beim Spiel mit der Kübelspritze. Auch hier hieß es wieder Slalom fahren, um das kostbare Naß per Minischubkarren zur antiken Feuerwehrpumpe zu befördern. Ein klarer Platzvorteil für Feuerwehr und GTLF-Fan Club, während der Skiclub und Musikverein beim abschließenden Trockenskirennen quasi kraft Hobby die Nase vorn hatten. Jeweils fünf Akteure sollten möglichst schnell die Renndistanz bewältigen, was natürlich nur gelang, wenn die beteiligten im akkuraten Marschtempo rhythmisch die Skier im Takt bewegten. Wem das nicht konnte, der lag zur Gaudi des Publikums dann auch flugs auf der Nase. Nach soviel Anstrengung mischten sich die Aktiven schnell unters Publikum. Denn hier warteten neben der bruzzelnden "Sau vom Grill" noch jede Menge anderer Leckereien, deren Kalorien beim einen oder anderen Bier noch gesteigert oder beim heißen Tänzchen im Sportlerheim gleich wieder reduziert werden konnten.