Fahrt nach Erbach

Die Sortenvielfalt Odenwälder Braumeister kennengelernt

Feuerwehrauto- und Bayern-Fan-Club auf Tour im Odenwald – Brauereibesichtigung und Volksfeststimmung

Reichelsheim – Dorn-Assenheim (hh.) Unternehmungslustig wie eh und jeh zeigten sich der  GTLF- und FC Bayern München Fan Club. Erstmals planten beide Vereine eine gemeinsame Tagestour und so machte sich die rund 50-köpfige Gruppe schon früh auf den Weg in den landschaftlich reizvollen, aber auch wegen seiner Brauereidichte bekannten Odenwald. Reiseziel war die Schmucker Privatbrauerei im Mossautal kombiniert mit einer Stippvisite in die Kreisstadt Erbach. Neben Schloss und dem bekannten Elfenbeinmuseum drehte sich hier gerade alles um den Wiesenmarkt, dem größten südhessischen Volksfest mit unzähligen Schau- und Fahrgeschäften, Verkaufs- und Marktständen.

Reiseleiter Christa Stolle und Ottmar Hofmann begrüßen die gut gelaunte Gruppe, die nach einem kräftigenden Hausmacher-Frühstück zunächst die Tour durch die Brauereianlagen unternahm. Zwar stand die Produktion an diesem Tag still, doch gerade dies ließ die Zeit, um mehr über das strategische Konzept und die Probleme des Unternehmens im Umfeld einer rapide voranschreitenden Brauereikonzentrationen zu erfahren. Schmucker ist seit Generationen in Familienhand und hat noch viel von seinem mittelständischen Charakter bewahrt. Trotz allgegenwärtiger Fusionen ist man noch stolz, so der Braumeister, „das Bier mit Lust und Liebe zu brauen und nicht als Fabrikprodukt zu betrachten“. Besonders die ausländischen Großbrauer schauen sich bei ihrer Einkaufstour in Deutschland nach regionalen Bierperlen um, kaufen lediglich die Marke, um dann die Brauerei möglicherweise zu schließen und die Produktionsstätten in die eigenen Abfüllanlagen zu verlagern. Als heimisches Unternehmen konnte man sich diesem Trend bisher widersetzen. Im Gegenteil: Bei steigender Ertragslage sieht man sich als Garant für Sortenvielfalt und Bierkultur.

Von dieser Vielfalt konnten sich die Ausflügler schnell ein umfassendes Bild machen. Sechzehn Sorten vom spritzigen Alkoholfreien bis zum aromatischen Doppelbock mit seinen 19,5 % Stammwürze war für jeden Geschmack etwas dabei. Über die Herstellung von der Maische bis zur vollautomatischen Abfüllanlage war vieles über den Brauprozess zu erfahren. So die Tatsache, daß das Brauen alkoholfreien Bieres dem der Pilsherstellung entspricht, denn lediglich in der Endstufe wird durch Erhitzung der Alkoholanteil auf immerhin noch 0,4 Prozent reduziert. Nach soviel Theorie war es an der Zeit, die einzelnen Sorten frisch aus dem Faß auch einmal zu probieren. In der stilgerecht mit aus Sudfässern hergerichteten Sudhausschänke startete der gemütliche Teil, die Bierverkostung aus den beliebten Keggy-Fässern. Der Abschied von Schmucker fiel sichtlich schwer, doch nach Erbach waren es nur wenige Busminuten. Die dortige Wiesen hatte für jeden, vom Schnäppchenjäger bis zum Achterbahnfan, etwas zu bieten und so klang ein gemütlicher Trip mit einer ebenso unterhaltsamen Busfahrt in den späten Abendstunden aus.    17-07-2004